Bericht von Ralf G. Will Südafrika: Spaziergang durch Kapstadt LIEBE FREUNDE SÜDAFRIKAS, ich springe gleich ins Herz der örtlichen Geschichte und lade euch zu einem Spaziergang durch innerstes Kapstadt ein; das Herzstück der aeltesten europaeischen Siedlung in Afrika erwartet unsere Entdeckung!! Während eines Rundgangs über GREENMARKET-SQUARE checken wir noch einmal, ob auch genuegend Proviant im Rucksack ist, mit dabei: Filme, Kamera, Sonnencreme und stadtgepruefte Sandalen. Ok, obwohl wir Proviant auch in einem der vielen Cafes rundum den Platz kaufen koennen, sind wir gut gerüstet und beginnen über den historischen KOPFSTEINPFLASTER-PLATZ nördlich vom TOWNHOUSE zu schlendern. Vorweg sei gesagt, Englaender und Portugiesen waren die ersten Europaeer, die laengere Abstecher in oertliche Gefilde auf ihren Eroberungs- und Forschungsreisen machten. Sie liessen sich aber nur sporadisch an abgelegenen Stränden wie Chapmans Bucht auf Kaphalbinsel oder dem Bluff bei Durban nieder. Doch erst 150 Jahre spaeter sollte ein viel prägenderes Ereignis stattfinden: die hollaendischen Seefahrer Jan van Riebeek und Simon vander Stel gründen Kapstadt im Jahr 1652. Sie waren im Auftrag der HOLLAENDISCHEN OST-INDIEN GESELLSCHAFT unterwegs, um am Suedende Afrikas eine Proviantstation einzurichten. Mittels Gemuese, Obst, Getreide, Milch, Frischwasser, Tabak und Fleischwurden die Seefahrer auf ihrer 6-monatigen Reise von BATAVIA/INDONESIEN nach AMSTERDAM/ROTTERDAM im Kapstaedter Hafen versorgt. Schliesslich zwangen die napoleonischen Kriege die Hollaender das Kap ab 1806 an die Englaender zu uebergeben. Kapstadt war von einem schlecht befestigten hollaendischen Proviantlager zu einer englischen Garnisonsstadt mit exzellenten Schutzanalagen gegen Invasion vom Meer aufgestiegen, und neben dem stark niederlaendischen Charackter der Stadt wurde nun der Weg für den imperialistischen Siegeszug des viktorianischen Zeitalters geebnet.
Es waren aber die Hollaender, die den urspruenglichen Gemuesehandel auf GREENMARKET SQUARE organisierten, und die das TOWNHOUSE 1755 als Wachbude fuer den ersten offiziell eingestellten NACHTWAECHTER errichteten. Spaeter bauten sie einen oberen Stock mit Sitzungssaal fuer den BUERGERRAT dazu. Heute beheimatet das TOWNHOUSE die beruehmte MICHAELIS KUNSTSAMMLUNG mit flaemischen und franzoesischen Malern aus dem 17. – 19. Jahrhundert, darunter auch einen van Dyk und 2 van Goghs!! Rundum den Platz stehen hohe Büro- und Hotelgebaeude aus spaetem 19. und Mitte 20. Jahrhundert. Darunter das TUDOR HOTEL, eines der aeltesten Stadthotels im Lande, das als Treffpunkt der HERE 17, den 17 holländischen Kapverwaltern, diente. Die bunten Verkaufsstaende auf dem taeglich ausser Sonntag geoeffnetem Flohmarkt bieten viel afrikanisches Kunsthandwerk aus Holz, Tuch, Glas, Draht, etc an. Die handelbaren Verkaufsstuecke kommen vom gesamten Kontinent. Auf unserem Weg passieren wir Lukas MASKENEMPORIUM aus KAMERUN. Lukas erklärt, die meisten seiner Masken waeren frueher als AUSWEISPAPIERE eingesetzt worden. Sein Landsmann und Kulturforscher B Salonsomah hat herausgefunden, dass diese AUSWEISMASKEN urspruenglich aus MALI und SENEGAL in West Afrika kamen, und dass sie der sozialen Stellung ihres Traegers entsprechend als Ausweisdokumente eingesetzt wurden. Ueberschritt z.B. ein Reisender die Stammesgrenzen zwischen den Eboues und Yoandas in Zentral-Kamerun, hatte er sich per Maske auszuweisen; und umso höher und wichtiger seine soziale Stellung war, umso groesser die Maske. Bei gesuchten Personen wiederum wurde die Maske ein- und der Reisende festgehalten. Gluecklicherweise kommen wir diesmal gut durch die PASSKONTROLLE und schauen uns noch den Nachbarstand mit Glasperlenprodukten an. Es gibt auch Trommeln aus Angola und Tuecher aus Swaziland und Zimbabwe. Aus Malawi kommt das typisch dunkle Mahagony- und Ebenholz, das sich gut zu haeuslichen Gebrauchsgegenstaenden wie Schuesseln, Teller, Tassen usw. schnitzen laesst.
Unser Maskenschatz taucht öfters am Wegesrand auf. Wir stossen auch auf einen Buecherstand und 2 Rastas, die Kraeuter und Reggaemusik verkaufen. Auf einer Strassenecke trommelt Joe aus Mitchell´s Complaint zusammen mit Lungile an der Gitarre. Ist unser SPAZIERGANG von den Masken abgesegnet, fragen wir? Ja, sagen die Masken, wenn ihr die sozialen Unterschiede unter den Reisenden ignoriert und den spirituell-historischen Wert eines KAPSTADTRUNDGANGS mit SWIFT PHOTO TOURS UND MUSIK AGENTUR anerkennt, kann euch nichts passieren. OK, sagen wir und biegen zum Kaffee auf der Verandah des TOWNHOUSE ab, C U IN THE GARDENS. Ralf G. Will Cape Town www.swift-tours.de